München Mord: Lohnt sich der neue Fall der Keller-Kommissare?

Am Grundrezept hat sich auch im neuen Fall von „München Mord“ nichts geändert: Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier), Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen) und Ludwig Schaller (Alexander Held) bekommen von ihrem Chef Zangel (Christoph Süß) einen Fall zugeteilt, der auf den ersten Blick wenig Relevanz hat. Erst durch die Hartnäckigkeit des unterschätzten Teams im Keller-Büro kommt die ganze Wahrheit ans Licht.

Worum geht’s?

In der Folge „Der gute Mann vom Herzogpark“ hat ein wohlhabender Senior beim Ausparken „versehentlich“ seine Frau überfahren. Dr. Siegfried Schön ist bereits 82 Jahre alt und hatte vor kurzem einen Schlaganfall. Er kann kaum noch sprechen. Einen Mord traut Zangel dem angesehen Mann wahrlich nicht zu.

Da Dr. Siegfried Schön in München Einfluss hat, will der Dezernatsleiter die Akte schnell vom Tisch haben. Das Keller-Team soll nur noch die Protokolle abtippen und den Fall abschließen. Natürlich hält sich niemand an diese Anweisung. Schaller rekonstruiert mit Angelika den Tathergang und ist sich danach sicher: Dr. Siegfried Schön hat seine Frau vorsätzlich getötet. Kurz darauf stürzt der Tatverdächtige die Treppe in seiner Villa hinunter und stirbt noch am Unfallort.

Angelika trifft vor dem Haus des Toten einen neuen Bekannten, den sie im Chor kennengelernt hat. Er ist der Notar im Hause Schön. Und noch jemand schleicht ums Geschehen herum: Haushalthilfe Natascha Zeller, die angeblich im Testament berücksichtigt werden sollte. Allerdings gibt es zwei Testamente. Sollte das gesamte Erbe des Millionärs vielleicht doch an einen wohltätigen Verein gehen, der sich um Flüchtlinge kümmert?

Lohnt sich der Krimi?

„München Mord“ lebt vom Humor und der Außergewöhnlichkeit des Teams, das zwischen Melancholie, Tragik, Tollpatschigkeit und einer Prise Wahnsinn immer den Durchblick behält und bis zum Schluss hartnäckig um die Wahrheit ringt. Das Zusammenspiel funktioniert auch diesmal perfekt.

Manchmal schießt das Drehbuch allerdings über das Ziel hinaus, etwa wenn der Kommissar gegen die Hauswand des Verdächtigen pinkelt. Oder wenn Angelika wieder einmal für Altherren-Humor wie „Wirst sehen, wenn ich mich drum kümmere, dann ist er bald nimmer steif“ herhalten muss. Es geht um den Hals des Kollegen. Weniger ist manchmal mehr.

„München Mord - Der gute Mann vom Herzogpark“ läuft Samstag, 4. November 2023, um 20.15 Uhr im ZDF. Die Folge ist bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.