Franziska Weisz über ihren wichtigsten Fall als Kommissarin

„Tatort“: Grosz kokst heute verdeckt in der linken Szene

12.06.2022 um 17:29 Uhr

Tatort“-Kommissarin Franziska Weisz über ihren neuen Hamburg-Krimi „Schattenleben“, in dem sie erstmals im Fokus steht und undercover in die linksautonome Szene eintaucht.

Ein Artikel von TV Digital Chefreporter Mike Powelz

Premiere für Franziska Weisz (42): Zum ersten Mal steht die Darstellerin, die im Hamburger „Tatort“ als Julia Grosz an der Seite von Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring, 55) spielt, im Mittelpunkt des Krimis. In „Schattenleben“ (So, 12. Juni, 20.15 Uhr im Ersten) ermittelt Julia Grosz verdeckt – und das ist nicht das Einzige, das an diesem Film besonders ist.

Darum geht’s in der 1204. „Tatort“-Episode:

Als ihre Ex-Geliebte Ela Erol (Elisabeth Hofmann) Julia Grosz um Hilfe bittet und nach einem rätselhaften Treffen spurlos verschwindet, taucht die Kommissarin unter falscher Identität in Hamburgs linksautonome Szene ein. Eine Entscheidung mit fatalen Folgen: Ahnungslos gerät Julia Grosz zwischen die Fronten gewaltbereiter Frauen und brutaler Polizisten. Zur gleichen Zeit jagt ihr Kollege Thorsten Falke einen heimtückischen Brandstifter, auf dessen Konto der Tod der Ehefrau eines hochrangigen Fahnders geht. Doch welche Rolle spielt die aggressive Aktivistin Nana Leopold (Gina Haller), die gegen Rassismus kämpft – und Julia verführen will? Und wen decken die mächtigen Kollegen, denen Kommissar Falke bei seinen Ermittlungen offenbar auf den Schlips getreten ist?

„Das Publikum hat sich oft gewünscht, mehr über Julias Leben zu erfahren“, sagt Franziska Weisz im Gespräch mit TV DIGITAL Reporter Mike Powelz. „Deshalb haben Produktion und Redaktion beschlossen, die Vergangenheit meiner Figur intensiver zu beleuchten.“ Dazu gehört eben auch die frühere Affäre mit einer engen Freundin. „Ich finde es schön, dass sich Julia erlaubt hat, auch mal in eine Frau verliebt gewesen zu sein. Denn es zählt zu ihren Wesensmerkmalen, dass sie sich nicht in Männer oder Frauen verguckt, sondern vielmehr in Menschen als solche.“

Der ,Inclusion Rider‘ kam beim "Tatort" zum Einsatz

Aber nicht nur inhaltlich geht dieser „Tatort“ neue Wege: „Unsere Regisseurin Mia Spengler hat mit ‚Schattenleben‘ Pionierarbeit geleistet, weil sie darauf bestand, dass wir den ,Inclusion Rider‘ anwenden“, so Franziska Weisz. Der Begriff stammt aus der US-Unterhaltungsindustrie und bezeichnet eine Vertragsklausel, die für mehr Vielfalt in der Film- und Fernsehbranche sorgen soll. Danach müssen bestimmte Gruppen der Bevölkerung – etwa Frauen, Menschen anderer Hautfarbe sowie Personen des dritten Geschlechts und Menschen mit Behinderung – zu einem vorgegebenen Prozentsatz an der Produktion beteiligt werden.

Im konkreten Fall des „Tatorts“ heißt das: 65 Prozent der gesamten Schlüsselpositionen bei „Schattenleben“ wurden mit Frauen besetzt – und 17 Prozent mit sogenannten „BiPoCs“ („Black, Indigenous, People of Color“), also Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe häufig Rassismus ausgesetzt sind.

"Tatort: Schattenleben": So, 12. Juni, 20.15 Uhr im Ersten

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