Die Kommissare sind auf einen Zeugen mit Demenz angewiesen

„Tatort: Flash“: Batic & Leitmayr brauchen psychologische Hilfe

19.06.2022 um 11:22 Uhr

Der 88. Fall für Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec ist äußerst ungewöhnlich. Bei der Suche nach einem Frauenmörder sind die Kommissare Batic & Leitmayr auf die Hilfe eines Zeugen angewiesen, der unter Demenz leidet.

Ein Artikel von TV Digital Reporter Mike Powelz

Ein heimtückischer Frauenmörder, der seinen Opfern nach der Tat die Haare anzündet. Ein Zeuge, der den Täter überführen könnte, aber an Demenz leidet. Zwei Kommissare, die vor der schwersten Aufgabe ihrer Karriere stehen. Der 88. Fall der Münchener Ermittler Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) hat es in sich. In ihrem neuen „Tatort: Flash“ (So, 19. Juni, 20.15 Uhr im Ersten) spielt ein sogenannter Cold Case, ein langes zurückliegendes nicht geklärtes Verbrechen, eine wichtige Rolle: Nach über 30 Jahren wird Frauenmörder Alois Meininger (Martin Leutgeb) aus der Sicherheitsverwahrung entlassen – und tötet sofort wieder.

Die Münchener Kripo ist alarmiert. Doch um herauszufinden, wo sich der gefährliche Täter versteckt, sind Leitmayr und Batic angewiesen auf die Hilfe des letzten Zeugen, der in den ersten Mord vor über 30 Jahren involviert war. Dumm nur, dass es sich dabei um Dr. Norbert Prinz (Peter Franke) handelt, den früheren Therapeuten des Mörders, der inzwischen dement ist.

Um seine Erinnerung zu reaktivieren, bedienen sich die Kommissare der sogenannten Reminiszenztherapie: Sie rekonstruieren seine Praxis als Kulisse, spielen die therapeutischen Sitzungen nach – und bringen den alten Mann auf diese Weise tatsächlich zum Reden. Ein ungeklärter Fall wird neu aufgerollt Doch was Dr. Prinz ihnen offenbart, lässt sie in einen Abgrund blicken.

„Das Besondere an unserem Fall ist, dass es sich um einen Cold Case handelt, einen alten Fall, der neu aufgerollt wird“,

erklärt Miroslav Nemec im Gespräch mit TV DIGITAL. „Außerdem ist unsere Ermittlungsarbeit diesmal anders als gewöhnlich, weil wir für die Lösung des Falls psychologische Hilfe brauchen.“

Kollege Udo Wachtveitl ergänzt: „Bei der Vernehmung eines dementen Menschen stellt sich die Frage, wie weit man gehen kann, ohne zu manipulieren. Und wie weit man in die übliche Trickkiste greifen darf. Zwei Komponenten gilt es dabei zu beachten: Aus ethischer Perspektive muss die Menschenwürde unverletzt bleiben, und aus kriminalistischer Sicht muss man den Erkenntnisgewinn einer solchen Vernehmung richtig einschätzen.“

5 FAKTEN ZUM MÜNCHNER „TATORT“:

  • Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl ermitteln seit 1991 als Ivo Batic und Franz Leitmayr.
  • Der Bayerische Rundfunk produzierte seither 87 Folgen, was Team München zum „Tatort“ mit den meisten Einzelfolgen macht.
  • Die Kommissare feierten im Januar 2021 ihr 30-jähriges Jubiläum und sind damit die Dienstältesten gleich nach Lena Odenthal.
  • Laut Umfrage (Statista 2021) zählen Batic und Leitmayr zu den beliebtesten „Tatort“-Kommissaren: Sie belegen Platz vier, direkt nach Thiel und Boerne (Münster).
  • Der beste „Tatort“ aller Zeiten! Die Münchner führen die Rangliste der Fanseite tatort-fundus.de an: Ihr Fall „Nie wieder frei sein“ (2010) besetzt schon seit Jahren den ersten Platz.

Kannten die Stars vor dem Dreh die Reminiszenztherapie? Nemec bejaht: „Sowohl mein Vater als auch meine Großmutter litten an Demenz. In der Hoffnung, dass sich meine Oma wieder an Vergangenes erinnert und somit auch in die Realität zurück[1]findet, sind wir vor vielen Jahren mit ihr nach Kroatien gefahren, um sie an ihre alten Orte zu führen. Leider hat unsere Reise in die Vergangenheit damals nicht zum gewünschten Erfolg geführt.“

„Tatort: Flash“: So, 19. Juni, 20.15 Uhr im Ersten

 

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS