Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Beim Auftakt zur neuen Staffel von "The Voice of Germany" (TVOG) überzeugt Peter Maffay in seiner neuen Rolle. Der 72-Jährige sitzt zum ersten Mal in der Jury einer Casting-Show und trifft sofort den richtigen Ton.
"Als ich eingeladen wurde, hier mitzumachen, ist die Neugierde gewachsen und ich habe mich genauer mit der Show und damit, wie man mit den Talenten umgeht, beschäftigt", begründet er seine Entscheidung, bei der Show dabei zu sein.
Auch in diesem Jahr beginnt die Staffel wieder mit den sogenannten "Blind Auditions": Die Talente müssen ausschließlich mit ihrer Stimme überzeugen, denn die Coaches können sie nicht sehen. Ist ein Coach vom Können des Talents überzeugt, kann er buzzern und der Stuhl dreht sich.
Schon in der ersten Folge der "Blind Auditions", bei der die Coaches die Kandidaten nur hören können, wird klar: Neuling-Oldie Peter Maffay ist für die anderen Coaches eine ernstzunehmende Konkurrenz und schon der Liebling der Kandidaten. Nachdem Talent Julian Pförtner mit "Shiver" einen Vierer-Buzzer bekommen hat, beginnt das übliche Wortgefecht. Jeder versucht Argumente zu finden, die das Talent in das jeweilige Team locken könnten: Mark Forster tut seine Expertise in Straßenmusik kund, Rea Garvey hält sich für denjenigen, mit dem größten Ehrgeiz und Stefanie Kloß hatte laut eigener Aussage Spaß während des Auftritts. Und Peter Maffay? Der setzt geschickt auf die leisen Töne und hat damit sofort Erfolg.
"Ich habe in 50 Jahren Jahren Musik viele interessante Begegnungen gehabt, du bist die Neueste, die mich wirklich fasziniert – und wenn du mir vertrauen willst, dann komm' in mein Team", gibt sich dagegen Peter Maffay sehr charmant und wortgewandt. Während der Kandidat noch grübelt, hört man schon seinen Großvater im Backstage sagen: "Ich weiß, wen er nimmt, ich weiß es", dazu tanzt er hin und her.
"Ich glaube, ich muss das einfach machen", sagt Julian Pförtner schließlich und stimmt den "Tabaluga"-Klassiker "Nessaja" von Maffay an. Wenige Sekunden später schon kommt ein freudiger Peter Maffay zu ihm auf die Bühne, der das sofort als Zusage für sein Team begreift. Doch wirklich emotional wird dieser Moment erst, als auch noch der Großvater des Talents auf die Bühne kommt, mit dem Julian schon seit seiner Kindheit auftritt und Maffay-Songs zum Besten gibt. Plötzlich stehen da drei Männer auf der Bühne, Arm in Arm, und singen: "Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt; von außen wurd' ich hart wie Stein, und doch hat man Mich oft verletzt" – den Songtext des besagten Lieds. Gänsehaut pur, sogar Maffays Konkurrentin Stefanie Kloß muss eine Träne verdrücken.
"Ich glaube, durch Peter Maffay hat 'The Voice of Germany'" in diesem Jahr an Tiefe gewonnen. Er nimmt sich Zeit, um sein Feedback zu geben", sagt Stefanie Kloß. "Wenn er was sagt, dann sitzt das immer und zwar auf den Punkt. Er findet die richtigen Worte, hat immer den richtigen Ton. Vielleicht ist er ein bisschen ruhiger als wir, aber er ist niemals zu unterschätzen."
Das beweist auch das Ergebnis nach der ersten Folge: Während Stefanie Kloß und Rea Garvey jeweils zwei, Mark Forster sogar nur ein Talent für sein Team gewinnen konnte, geht Peter Maffay mit drei Teammitgliedern aus der ersten Folge.
Insgesamt wirkt der Auftakt zur 12. Staffel etwas altbacken. Mit "I Surrender" von Céline Dion, Tina Turners "Proud Mary", Pinks "Just Like A Pill" und Guns N' Roses Ballade "November Rain" werden vor allem Oldies auf vergangenen Jahrzehnten performt. Die Songauswahl gefällt nur Stefanie Kloß richtig gut, wie sie nicht müde wird zu betonen. Und es fehlt ein musikalisches Highlight. Bruno Flütsch kann mit "Georgia On My Mind" überzeugen, aber noch nicht für Gänsehaut sorgen. Aber dafür ist ja jetzt auch Peter Maffay zuständig.
"The Voice of Gemany": Die zweite Blind Audition am Freitag, 19.08, 20:15 Uhr, bei Sat.1