Bayerische Krimi-Komödie mit Tiefgang

Weißbier im Blut: Mord und Melancholie - Kreuzeder hat keinen Bock mehr

15.04.2023 um 08:53 Uhr

Andere Kommissare lassen bei einem Mordfall alles stehen und liegen, Kommissar Kreuzeder aus Niederbayern nicht! Er hat die Telefonnummer seines Chefs unter „Arschloch“ im Handy abgespeichert und isst im Wirtshaus erst einmal in Ruhe seinen Schweinsbraten. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits fünf Weißbier und sechs Obstler intus. Ganz normal für ihn, denn er hat keinen Bock mehr auf seinen Job.

Ein ungewöhnlicher Ermittler

Geprägt von seiner pessimistischen Weltsicht, dass es mit der Menschheit ohnehin zu Ende geht, verbringt Kreuzeder seine Tage nach 20 Jahren im Dienst lieber im Wirtshaus, wo er das Herz der Kellnerin Gerda Bichler (Luise Kinseher) erobert, anstatt sich um seine Fälle zu kümmern. „Was ist bloß los mit Ihnen? Wenn Sie nicht mal mein bester Mann gewesen wären, dann hätte ich Sie längst rausgeschmissen“, erklärt Kriminaloberrat Becker (Johannes Herrschmann) verzweifelt, denn er braucht Kreuzeders Hilfe.

Der Mordfall

Auf dem hoch verschuldeten Bauernhof der Holzners ist eine nicht zu identifizierende Leiche unter dem Mähdrescher gefunden worden. Kreuzeder übernimmt die Ermittlungen nur widerwillig. Doch nachdem sein Vorgesetzter den Fall - zwei Leichen später - an den jungen Kollegen Klotz (David Zimmerschied) überträgt, wird der lustlose Kommissar doch noch vom Ehrgeiz gepackt und möchte den Mord unbedingt aufklären.

Gleichzeitig muss sich Kreuzeder der Polizeipsychologin Dr. März (Brigitte Hobmeier) stellen, die ihn auf seine Diensttauglichkeit überprüfen soll. Die findet schnell heraus, dass der Kriminalkommissar sich mit seinem Verhalten nur seine Frühpensionierung „herbei saufen“ will.

Lustig, aber auch bitter

„Weißbier im Blut“ ist eine bitterböse Krimikomödie, die sich von rein kabarettistischen Werken abhebt und durch bayerisches Flair und skurrile Charaktere besticht. Sigi Zimmerschieds schauspielerische Leistung als Kommissar Kreuzeder und die Chemie zwischen ihm und den anderen Figuren machen den Film zu einem amüsanten und zugleich tiefgründigen Filmerlebnis.

Mit „Weißbier im Blut“ hat Regisseur Jörg Graser seine eigene Buchvorlage verfilmt. Er hat auch das Drehbuch geschrieben. Der Film läuft heute, 15. April 2023, um 20.15 Uhr im BR-Fernsehen. In der ARD-Mediathek ist die Krimi-Komödie schon abrufbar.

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