Wer wird Millionär“: Bei der „Queen von Westfallen“ verhaspelt sich Jauch

Rekord-Kandidatin Renate Muddemann bewies auch bei der Fortsetzung ihres Auftritts bei „Wer wird Millionär?“ ihre Qualitäten als Entertainerin.

Die 83-jährige und damit mit Abstand älteste Kandidatin, die je bei Günther Jauch um die Million gespielt hat, legte einen charmanten, witzigen und letztendlich auch erfolgreichen Auftritt hin, bei dem Günther Jauch ein bisher einmaliger Patzer unterlief.  

Bereits am vergangenen Montag hatte die Rentnerin auf dem Ratestuhl der RTL-Quizshow Platz genommen, aber beim Stand von 2.000 Euro war vorübergehnd Schluss, denn die Sendezeit war aufgebraucht. Nach dem RTL am letzten Donnerstag eine doppelte „WWM“-Folge eingeschoben hatte, kam es jetzt zum Showdown mit der schlagfertigen Steinfurterin, die sich selbst den Titel "Queen von Westfalen" verliehen hat. Sie brachte Günther Jauch auch in dieser Woche wieder ein ums andere Mal zum lachen und aus dem Konzept: Am Ende kam der 65-Jährige derart durcheinander, dass er Frau Muddemann die falsche Gewinnsumme zusprach.

Leerer Tank oder leere Batterie?

Jauch wollte bei der letzten Frage wissen: „Was ist der häufigste Grund für Pannenhilfe-Einsätze der Gelben Engel des ADAC?“ Platter Reifen, defekte Autobatterie, qualmender Motor oder leerer Tank? Ohne blassen Schimmer zog die Kandidatin den letzten Joker und rief den Schwiegersohn ihrer Schwiegertochter an. Der junge Mann tippte richtigerweise auf die Batterie, doch die NRW-Queen hielt das schlichtweg für „Quatsch!“ Sie dachte eher an den leeren Tank, wollte aber nicht zocken und stieg aus. 

"Sie gehen jetzt in unser 'Wer wird Millionär?'-Rekordbuch ein – Renate Muddemann, mit 83 Jahren die älteste Gewinnerin bei uns mit 64.000 Euro", gratulierte Jauch seiner Kandidatin überschwänglich. Damit hatte Jauch aus Versehen die Gewinnsumme mal eben verdoppelt, denn Renate Muddemann hatte nur die Hälfte gewonnen.

Da geriet der sonst so souveräne Jauch glatt ins Stammeln und meinte, jetzt müsse er wohl schnell seinen Anwalt kontaktieren. "Schöne Schiete!", war der trockene Kommentar von Frau Muddemann, die ihre 32.000 Euro in großen Teilen unter ihrer Familie aufteilen will und an das Kinderhospiz in Rheine spendet. Bravo!

DIE 5 WICHTIGSTEN FAKTEN ZU „WER WIRD MILLIONÄR?“

• Die RTL-Quizshow läuft seit 1999 im TV und wird schon immer von Günther Jauch moderiert
•  „Wer wird Millionär“ ist die deutsche Ausgabe der britischen Show „Who Wants to Be a Millionaire“
• Jeder Kandidat hat die Chance, 1 Million Euro zu gewinnen – sofern er nach der Auswahlrunde auf dem begehrten Quiz-Stuhl landet (Sechzehnmal lösten Kandidaten bisher die Millionenfrage, davon drei Prominente)
• eder Kandidat bekommt bis zu 15 Fragen zum Allgemeinwissen gestellt, hat jeweils vier Antwortmöglichkeiten und drei Joker (vier bei der Risikovariante)
• Sechzehnmal lösten Kandidaten bisher die Millionenfrage, davon drei Prominente

Marvin Hoffmann, zweiter Kandidat des Abends, dürfte dem ein oder anderen jüngeren Zuschauer bekannt sein: Bei TikTok betreibt er den Account „caraundmarvin“ mit immerhin 199.000 Follower. Als Stand-Up-Comedian konnte in diesem Jahr den „NightWash Talent Award 2021“ gewonnen. Insgesamt ein gutes Jahr für ihn: Er ging auch mit 32.000 Euro nach Hause.

Bei spezeillen Haarfarben musste der Professor rätseln

Dann war der Physik-Professor Dr. Ropers aus Bovenden bei Göttingen an der Reihe und der wusste viel, sehr viel. Nur bei der Frage für 1000 Euro stand er auf dem Schlauch:  "Welche Haarfarbe steht nicht nur Bäckereifachverkäuferinnen?" A: brötchenschwarz, B: semmelblond, C: schrippenrot oder D: weckenbraun? Natürlich semmelblond, aber da hatte der Professor so gar keine Ahnung.

Sehr zur Freude des Moderators, denn es kam wieder zu dem speziellen Moment, den Günther Jauch in seiner Sendung am liebsten hat, was auch der Kandidat weiß: "Sie haben mal gesagt, die besten Momente sind, wenn Sie einen Professor vor sich haben, der die einfachste Frage nicht beantworten kann." Günther Jauch kostet den Moment genüsslich aus, aber Prof. Dr. Claus Ropers bekam doch noch souverän die Kurve.

Bei der 64.000-Euro-Frage nach Kevin David Lehmann, dem jüngsten Milliardär der Welt hat der Kandidat die richtige Tendenz, setzt aber auf den Publikumsjoker und wird nicht enttäuscht: . Er ist der Erbe einer Drogeriemarktkette. Ohne Joker stand er nun vor 125.000 Euro. Und obwohl er auch da ein klares Bauchgefühl hat, als es darum geht, welches Liebespaar sich die Decknamen "Fred und Gladys" füreinander gegeben hat, entschließt sich Prof. Dr. Claus Ropers zur Aufgabe und nimmt lieber direkt die 64.000 Euro mit nach Hause.

Gute Entscheidung, denn die korrekte Antwort lautet "Prinz Charles & Camilla" und nicht "JFK & Marilyn Monroe", wie er getippt hatte.