Fristlose Kündigung der ehemaligen rbb-Intendantin

rbb-Skandal: Patricia Schlesinger soll keine Abfindung bekommen

23.08.2022 um 10:25 Uhr

Die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger wurde fristlos entlassen. Das hat der Verwaltungsrat jetzt bekannt gegeben. Damit entfällt das Ruhegeld, auch eine Abfindung soll sie nicht bekommen.

Patricia Schlesinger (61) ist als Intendantin des Rundfunks Berlin Brandenburg bereits zurückgetreten. Nichtsdestotrotz hat der Verwaltungsrat den Dienstvertrag fristlos gekündigt. Das teilte das Gremium des öffentlich-rechtlichen Senders mit. "Ihre Ansprüche auf die Zahlung von nachvertraglichem Ruhegeld sowie Hinterbliebenenversorgung werden damit widerrufen", heißt es. Auch eine Abfindung komme "auf der Grundlage der vorliegenden Fakten" nicht in Betracht, wird die Vorsitzende des rbb-Verwaltungsrats, Dorette König (58), zitiert.

Die Entscheidung wurde mit einer großen Mehrheit beschlossen. Das Vertrauensverhältnis zu Schlesinger sei "nachhaltig zerstört", erklärte König weiter. Schlesinger teilte laut dem rbb über ihren Anwalt mit, dass sie die Entscheidung bedaure. Das Vorgehen sei durch die Faktenlage allerdings nicht gedeckt. Die Untersuchungen seien auch noch nicht abgeschlossen.

Schon seit Wochen wurden diverse Vorwürfe gegen die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger erhoben. Dabei geht es unter anderem um fragwürdige Beraterverträge, horrende Summen für Büroumbauten, einen teuren Dienstwagen mit seltsam hohem Rabatt oder riesige Gehaltserhöhungen. Schlesinger wies die Anschuldigungen stets zurück, trat aber dennoch vor rund zwei Wochen als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück. Vor gut einer Woche berief sie der rbb-Rundfunkrat ab. Vor wenigen Tagen trat schließlich auch Friederike von Kirchbach (67) von ihrem Posten als Vorsitzende des rbb-Rundfunkrates zurück.

 

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