"The Crew" neu bei Netflix

Kevin James' neue Serie ist eine Zeitreise (der schlechten Art)

05.07.2021 um 08:54 Uhr

Statt "The Crew" hätte man Kevin James neue Serie bei Netflix "The King of the Crew" nennen können. Denn sie ist eine Zeitreise in die alte "King of Queens"-Ära, nur dass diese Art von Witzen heute dank meterdicker Staubschicht nicht mehr wirklich lustig ist.

James spielt in "The Crew" den Leiter eines wenig erfolgreichen Nascar-Teams, dessen Chef zu seinem 70. Geburtstag die Zügel seiner Tochter übergibt. Und das ist natürlich ganz schlimm für Kevin (ja, seine Rolle heißt genau wie er), denn die junge Frau (Jillian Mueller) hat neue Ideen, hat an einer Eliteuni studiert und kennt sich in der modernen Geschäftswelt aus. Und Kevin möchte natürlich lieber, dass alles beim Alten bleibt. Was er dann macht? Er versucht, seine Chefin und ihre Strategien bei jeder Gelegenheit zu unterminieren. 

Erwähnenswert ist auch, dass der junge Fahrer des Teams (Freddie Stroma) nicht die hellste Kerze ist und jeder Frau offensiv nachstellt, was laut Serie eine liebenswert-lustige Eigenschaft sein soll (kleiner Tipp: ist sie nicht). Dann gibt's noch Macho-Sponsoren, mit denen man saufen und jagen muss, um an Geld zu kommen, Witze über sensiblere Männer, Witze über Veganismus, Witze über junge erfolgreiche Rennfahrerinnen...

Never change a running system?

Um das klarzustellen: Comedies dürfen und sollen übertreiben und sie müssen nicht intellektuell oder hochensibel sein. Aber so eine leichte Ahnung von dem, was mittlerweile zum Glück als gesellschaftliche Standard gilt, wär doch schön.

Kevin James setzt allerdings lieber weiter auf seine "Ich bin nicht so schlau, aber doch irre liebenswert und was ist das nur mit diesen klugen Frauen und der modernen Welt"-Masche, die ihm damals Erfolg einbrachte und von der er sich seither - auch in seinen Kinofilmen - nie getrennt hat. Schade.

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