Neue Krimi-Farce bei Netflix

„The Residence“: 157 Verdächtige nach Mord im Weißen Haus

20.03.2025 um 14:49 Uhr

Mit „The Residence“ sorgt „Bridgerton“-Produzentin Shonda Rhimes für skurrilen Nervenkitzel im Wohnsitz des US-Präsidenten in Washington.

Ein Artikel von TV Digital Reporter Dirk Oetjen

Könnte man diese Nacht nur ungeschehen machen! Um die angespannten Beziehungen zu Australien zu lockern, hat USPräsident Perry Morgan zu einem Staatsbankett ins Weiße Haus geladen. Doch das gerät zu einem Desaster: Hektisch wird immer wieder die Sitzordnung geändert, die Gattin des australischen Premiers reagiert allergisch auf den Blumenschmuck, das Dinner fällt spartanisch aus, und Kylie Minogue (spielt sich selbst) singt insgesamt siebenmal „Can’t Get You Out Of My Head“. Das Schlimmste jedoch: Die Schwiegermutter des queeren Hausherrn entdeckt im Billardzimmer eine Leiche! Tot ist A.B. Wynter, der distinguierte Leiter der privaten Residenz im Weißen Haus.

132 Räume, 157 Verdächtige – und nur eine Person, die den Fall lösen kann: Cordelia Cupp (Uzo Aduba, „Orange Is the New Black“). Die selbstbewusste und schlagfertige beratende Ermittlerin der Washingtoner Polizei ist berühmt für ihr blitzschnelles Kombinieren. Nicht nur damit sorgt sie bei Edwin Park (Randall Park), dem Kollegen vom FBI, für Stirnrunzeln. Die passionierte Vogelkundlerin driftet zudem immer wieder beseelt in Tierbeobachtungen ab.

Mit viel Humor erzählt „The Residence“ aus dem Hause Shondaland, der Serienschmiede von Shonda Rhimes („Bridgerton“), eine turbulente Kriminalstory in den Sälen, Gängen und Hinterzimmern der Residenz von Obama, Trump und Co. Vom Dienstmädchen über den Konditor bis hin zur Privatsekretärin kommt jeder in dem Netflix-Achtteiler als Täter infrage. „Die Serie bietet eine andere Sichtweise auf das Gebäude, das wir alle kennen, und sie wirft die Frage auf, wer eigentlich der Herr im Haus ist“, sagt Hauptdarstellerin Uzo. Und weiter: „Die Antwort ist nicht jene, die wir zu wissen glauben.“

Showrunner Paul William Davies hatte bereits mit der Shondaland-Produktion „Scandal“ als Co-Autor an einem TV-Hit mitgewirkt, der im Machtzentrum von Washington angesiedelt war. Für „The Residence“ ließ er sich von dem gleichnamigen Sachbuch von 2015 inspirieren. Kate Andersen Brower, ehemalige Korrespondentin für das Weiße Haus, verarbeitete darin Interviews mit dortigen Bediensteten – darum weht auch ein Hauch von „Downton Abbey“ durch die Serie. 

Echter Todesfall während der Dreharbeiten

Den Krimiplot fügte Davies komplett neu hinzu. Nach eigener Aussage wollte er schon immer ein Whodunit“ verwirklichen. Aufgewachsen sei er in „religiöser Verehrung“ von Agatha Christies Krimis, der zweite Vorname seiner mittleren Tochter lautet sogar Agatha. Das Kostüm der Hauptfigur wollte Davies ähnlich wiedererkennbar gestalten wie die Kleidung von Sherlock Holmes und Miss Marple.

„Der Look fühlt sich an wie die neue Variante einer Superheldenuniform. Er vermittelt alles, was man über Cordelia wissen muss, nämlich dass sie keine Angst hat aufzufallen“, sagt Uzo Aduba. „Cordelia funktioniert nicht wie alle anderen.“ Dass sie ein furchtloser, kluger Charakter mit eigener Stimme sei, der kein Blatt vor den Mund nimmt, lasse Cordelia zu einer typischen Shondaland-Heldin werden, so die 44-Jährige.

Überschattet wurde das Projekt vom Tod des im Dezember 2023 an Lungenkrebs verstorbenen Schauspielers Andre Braugher, bekannt als ehrgeiziger NYPD-Captain Holt im Comedy-Hit „Brooklyn Nine-Nine“. Ursprünglich spielte er A.B. Wynter. Giancarlo Esposito („Better Call Saul“) übernahm im Februar 2024 die Rolle. Bereits gedrehte Szenen wurden neu produziert. 

Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS