Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Die neuste Mission des Hollywood-Star wird immer unmöglicher: Zum dritten Mal musste die Produktion jetzt gestoppt werden, diesmal aufgrund mehrerer Corona-Fälle. 14 Set-Mitglieder sollen positiv getestet worden sein und auch Tom Cruise muss in Quarantäne. Die eigentliche Herausforderung für den 58-Jährigen bei „Mission: Impossible 7” ist also Corona - und nicht die spektakulären Stunts, die „Mission Impossible“ seit 25 Jahren zum aufregendsten Filmfranchise der Welt machen.
Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Hendrik Thies
Wo dieser Mann auftaucht, wird’s turbulent – und meistens gibt es hinterher jede Menge aufzu - räumen. Das wissen mittlerweile auch Bürgermeister und lassen großzügig ganze Straßenzüge absperren, wenn sich Tom Cruise in ihrer Stadt ankündigt. Ende 2020 weilt der Schauspieler in Rom, um Szenen für ein neues „Mission: Impossible“-Abenteuer zu drehen. Mal saust er auf dem Motorrad am Kolloseum vorbei, mal brettert er im viel zu großen BMW durch die engen Altstadtgassen, bevor es zwischen den Cafés des Szeneviertels Monti zu einer Schießerei kommt. Schon jetzt ist klar: Auch Toms siebte Mission setzt auf spektakuläre Action mit Verfolgungsjagden und tollkühnen Stunts. Ein Rezept, das sich bereits seit 25 Jahren bewährt hat.
Eine eigene Marke, die beständig erfolgreicher (Teil sechs spielte 2018 knapp 800 Millionen Dollar ein) und – das ist keine Selbstverständlichkeit – zudem immer besser wird. Dabei war der Start der Reihe 1996 noch meilenweit entfernt vom großen Spektakel heutiger Tage. Basierend auf den Fernsehserien „Kobra, übernehmen Sie“ (1966- 1973) und „In geheimer Mission“ (1988–1990), von denen in erster Linie Titelmelodie und raffinierte Spionagemethoden übernommen wurden, inszenierte Regielegende Brian De Palma („Die Unbestechlichen“) einen temporeichen Thriller, der mit seiner konfusen Story jedoch nicht nur auf Gegenliebe stieß.
Für Tom Cruise, schon damals als Produzent mitverantwortlich, wird der stets unter Zeitdruck stehende Agent Ethan Hunt dennoch zur Rolle seines Lebens. Bleibt aus dem ersten Teil vor allem seine lautlose Abseilaktion in einem Hochsicherheitslabor in Erinnerung, erhöht sich mit jeder Fortsetzung die Zahl der Explosionen und nervenaufreibenden Stunts, die Zuschauer dazu bringen, sich in ihre Kinosessel zu krallen.
Ohne zum bloßen Selbstzweck zu verkommen, stellen sie mittlerweile das Kernelement von „Mission: Impossible“ dar. Dabei lässt es sich der Hauptdarsteller nicht nehmen, die gefährlichen Aktionen zu weiten Teilen selbst zu vollführen. Sei es eine luftige Kletterpartie an der Fassade des Burj Khalifa in Dubai oder ein Freifallsprung aus über 7000 Metern Höhe.
„Tom und ich stacheln uns gegenseitig an“
...sagt Christopher McQuarrie 2018 im Gespräch mit TV DIGITAL. Der oscarprämierte Regisseur drehte und schrieb die letzten beiden „M:I“-Abenteuer und übernimmt diese Aufgabe auch für die beiden kommenden Einsätze. Auf die immer waghalsigeren Stunts angesprochen, entgegnet er augenzwinkernd: „Es gibt Momente am Set, da denke ich, es wird einmal mein Vermächtnis sein, Tom Cruise getötet zu haben.“
Als einen der ersten Hinweise auf Mission Nummer sieben teilte McQuarrie bei Instagram ein Bild von einer gigantischen Rampe am Rande einer Klippe. Im Video ist zu sehen, dass Cruise sie mit dem Motorrrad befährt, springt und sich in die Tiefe fallen lässt, um dann rechtzeitig seinen Fallschirm zu öffnen.
Hals- und Beinbruch kann man angesichts solcher Stunts nur wünschen – für einen Hollywoodstar dieser Größenordnung sind sie einzigartig. Trotz seiner Adrenalinsucht verfällt der 58-Jährige nicht dem Leichtsinn. Das beweist ein Tonmitschnitt von den aktuellen Dreharbeiten, der im Dezember an die Öffentlichkeit gelangte.
Darin erinnert Cruise seine Filmcrew nachdrücklich und lautstark an die Einhaltung der Abstands und Hygieneregeln am Set. Und daran, dass „Tausende Jobs auf dem Spiel stehen, wenn hier auch nur eine Person nachlässig wird.“ Dass er sich bei seiner Ansprache etlicher Schimpfwörter bedient, spricht gegen eine gezielte PR-Maßnahme, um den Star nur gut dastehen zu lassen.
Doch auch alle Vorsicht verhindert nicht, dass die Dreharbeiten zur noch unbetitelten Fortsetzung aufgrund der Pandemie fast selbst zu einer unmöglichen Mission geraten. Gleich mehrfach muss die gesamte Crew im Zuge der vielen Standortwechsel vorsorglich in Quarantäne, was immer wieder zu Unterbrechungen führt.
Weil in Norwegen keine Hotels öffnen dürfen, chartert Cruise kurzerhand zwei vor Anker liegende Kreuzfahrtschiffe als Unterkünfte, die Kosten von 700.000 Euro zahlt er angeblich aus eigener Tasche. Und da die Dreharbeiten in Rom aufgrund ansteigender Coronazahlen nicht abgeschlossen werden können, müsssen einige Straßenzüge sowie die Spanische Treppe im Londoner Studio nachgebaut werden.
Vom ursprünglichen Plan, den übernächsten Teil direkt im Anschluss zu drehen, hat man sich wegen der vielen Verzögerungen inzwischen verabschiedet. Während die Story noch der Geheimhaltung unterliegt, wurde bekannt, dass beide Sequels inhaltlich eng miteinander verknüpft sein sollen. Möglicherweise eine große Abschiedssause, da Cruise auf die 60 zurast?
Vielleicht wird dafür jetzt auch schon seine Nachfolgerin installiert: Die Marvel-Stars Hayley Atwell und Pom Klementieff ergänzen das feste Ensemble um Simon Pegg, Ving Rhames und Rebecca Ferguson. Die brisanteste Personalie allerdings: Henry Czerny feiert nach 25 Jahren sein Comeback als Hunts einstiger Vorgesetzter Eugene Kittridge. Verläuft das Wiedersehen mit seinem Topagenten im Guten? Am 26. Mai 2022 startet der zu seiner nächsten Mission.